Herrenweste – 2/2

Ich bin mit dem Nähen die Herrenweste weitergegangen. Ich hatte schon die vier Taschen genäht (wie ich es in meinem letzten Artikel gezeigt habe), so jetzt konnte ich den ganzen Aussenstoff und den Innenstoff zusammensetzen.

Um die Eingrifftaschen zu nähen, habe ich schon den Vorderteil mit dem seitlichen Teil zusammengebracht. Ich habe also diese Teile am Rückenteil abgesteckt und habe sie mit der Machine genäht. Ich habe auch den unteren Streifen und den Kragen zusammengebracht.

Ich habe eine kleine Anprobe mit meinem Mann als Model gemacht und habe dadurch entdeckt, dass die Weste ein bisschen zu eng an der Taille für meinen Schwiegervater sein würde. So ein Pech ! Da diese Jacke eine Überraschung sein sollte, hatte ich meinen Schwieger nicht gemessen, um die Grösse des Schnittmusters zu wählen. Mein Mann hatte es geschafft, einen Mantel seines Vaters hinter seinen Rücken an der Brust zu messen, und ich hatte gar nicht an der Bauchbreite gedacht …  Ich habe tief geatmet und habe daran gedacht, dass ich zwei seitlichen Schlitzen machen könnte, so dass die Weste nur an der Taille vergrössert wird.

Ich habe diese Schlitzen ein bisschen wie die Brusttaschen gemacht, die ich am Vorderteil genäht hatte : ich habe den Stoff markiert, rechts-auf-rechts zwei Stoffrechtecken an jeder Kante des Schlitzes genäht und am Ende den Schlitz zugeschnitten.

Dann habe ich Verhandlungen mit der Katze angenommen, da sie auf meinem Projekt eingeschlafen war, während ich in der Küche war, um meinen Kaffee aufzuwärmen. Nach einigen Minuten wurde sie damit einverstanden, auf dem Innenstoff zu schlafen und ich konnte mit dem Nähen weitergehen.

Ich habe die Rechecken hinein in den Schlitz eingeklappt und habe eine Ziernaht darum genäht.

Ich habe die zwei freien Kanten der Rechtecken zusammengenäht, um den Schlitz zu schliessen. Es sieht ein bisschen wie eine sehr kleine Tasche aus. Ich habe diese « Tasche » flachgedrückt, sie oben und unten abgesteckt und habe zwei Stichlinien genäht. Ich habe die « Tasche » flachgebügelt, so dass der Schlitz besser aussieht, weil dieser graue Moltonstoff ziemlich weich gewesen ist.

Ich habe mich dann um den Reissverschluss gekümmert. Der RV habe ich zuerst an dem Aussenstoff genäht und später auch am Innenstoff. Ich habe gut darauf geachtet, den RV gleicherweise an den zwei Vorderkanten abzustecken.

Ich habe gleich den RV getestet, um sicher zu sein, dass er richtig genäht ist.

Ich habe die Innenstoffteile (zwei Vorterteile, zwei seitlichen teile, einen Rückenteil und einen Kragenteil) zusammengebracht, genau so wie ich es für den Aussenstoffteile gemacht hatte. Die Innestoffweste habe ich rechts-auf-rechts auf den Aussenstoffweste gelegt. Ich habe die zwei unteren Kanten zusammengenäht.

Ich habe dann die Innenstoffvorderkanten mit den Aussenstoffvorderkanteng zusammengenäht. Ich habe den Stoff abgesteckt, so dass die Nahte der unteren Steife und des Kragens sich genau traffen. Der RV wurde dadurch im Innenstoff auch eingenäht.

Eine Naht entlang der Kragenkante …

… und die Jacke konnte gewendet werden. Durch einen Armloch habe ich den Stoff gegraben und ihn darausgezogen. (Das macht mir jedes Mal Spass !) Die Jacke sieht fast fertig aus !

Es gab nur noch die Ärmel mit Schrägband zu schliessen. Zuerst habe ich den Innenstoff und den Aussenstoff um die Ärmel abgesteckt. Dann habe ich das Schrägband um die Ärmel gelegt. Ich habe eine Nadel rausgenommen, die Stoffstreife an den Ärmel gelegt und den Innenstoff, den Aussenstoff und das Schrägband zusammen abgesteckt.  Ich finde, dass es so einfacher ist, weil es vermeidet, dass die verschiedenen Stoffschichten rutschen.

Nach dem ersten Naht um den Ärmel, habe ich das Schrägband auf den Innenstoff hineingeklappt und habe eine Handnaht gemacht.

Und so bin ich mit der Jacke fertig geworden !

Mein Mann war damit einverstanden, das Modell zu spielen und musste dabei unbedingt meine Arbeit überprüfen … Er hat natürlich gleich gesehen, dass die zwei RV-Taschen nicht ganz symmetrisch sind … Ich weiss genau wie und wann ich beim Abstecken der Nadeln nicht genug konzentriert gewesen bin … zu spät um dieses problem zu korrigieren, aber macht nichts : mit jedem Nähprojekt lernt man was und sowieso, wenn die Jacke meinem Schwiegervater nicht gefallen würde, könnte er sie immer noch tragen, um den Müll rauszubringen.

Es freut mich, dass ich diese Jacke genäht habe. Dieses Buch von Maud Vadon für Männerkleider ist gut konzipiert. Alleine mit den Zeichnungen, die sehr klar und präzise sind, kann man die Anleitungen verstehen. Ich habe auch den Eindruck, dass man die verschiedenen Schnittmuster ziemlich einfach nach seinem eigenen Geschmack ändern kann. Ich habe für nächsten Weihnachten vor, eine der Taschen vom Buch zu nähen und zu verschenken.

Danke dass Ihr kurz bei dem B&r-Studio vorbeigekommen seid !

Bis bald,

Didine